Bürgerbeteiligung
Kommunalpolitiker empfinden Bürgerbeteiligung dagegen häufig als unerwünschte Einmischung. "Wir sind doch die gewählten Volksvertreter und damit beauftragt zu entscheiden, was passieren soll", denken sie. "Wo ist die demokratische Legitimierung von so einer Bürgerinitiative? Die vertritt doch nur die persönlichen Interessen Einzelner."
Und innerhalb der Verwaltung, die am Ende politische Beschlüsse umsetzen muss, wird Bürgerbeteiligung sogar häufig als Behinderung ihrer Arbeit aufgefasst.
Diese Seite befasst sich mit Bürgerbeteiligung in Bochum - mit Beispielen aus der Vergangenheit, laufenden Projekten und solchen, die es noch gar nicht gibt, die aber vielleicht wünschenswert wären.
Bisher gibt es hier:
- Broschüre "Häufige Vorbehalte gegen Bürgerbeteiligung - 10 Antworten" der Allianz Vielfältige Demokratie
- Das Eckpunktepapier zur Bürgerbeteiligung der Stadt Bochum und hierzu die Rede von Malte Möhring im Rat 2. Februar 2024
- Straßenplanungen brauchen Öffentlichkeitsbeteiligung!
- Warum die Stadt Bochum das Vertrauen der Bürger verloren hat - Ein Erfahrungsbericht aus Gerthe
- Bürgerbeteiligung in Bochum - eine traurige Geschichte - Die Timeline
- Global nachhaltige Kommune - Ende mies, alles mies?
Themen-Verzeichnis
Petitiion Erhalt der Platanen in der Graf-Adolf-Straße in Wattenscheid
Die Unabhängige Wähler-Gemeinschaft UWG hat eine Petition zum Erhalt der Platanen in der Graf-Adolf-Straße in Wattenscheid gestartet. Hintergrund ist die geplante und beschlossene Umgestaltung der Straße durch die Stadt Bochum.
Im Rahmen dieser Neugestaltung soll die Fahrbahn von derzeit sieben Metern auf 5,50 Meter verengt werden, um den Autoverkehr zu verlangsamen. Gleichzeitig werden die Gehwege auf 2,50 Meter verbreitert, um eine bessere Nutzung von Fußgängern im Besonderen mit Rollatoren, Rollstühle und Kinderwagen zu ermöglichen.
Obwohl die Bezirksvertretung mit großer Mehrheit Kompromisslösungen vorgeschlagen hat, wurden der Vorschlag abgelehnt.
Warum ist der Erhalt der Platanen wichtig?
Die rund 120 Jahre alten Platanen haben nicht nur eine prägende Funktion für das Stadtbild, sondern sind zudem ökologisch äußerst wertvoll. Sie tragen zur Verbesserung des Stadtklimas bei und bieten wichtigen Lebensraum für Vögel und Insekten.
Bürgerinitiative für den Baumerhalt
Angesichts zahlreicher Eingaben und wegen des starken Engagements aus der Bürgerschaft haben Tim Pohlmann und Hans-Josef Winkler, Vorsitzende der UWG: Freie Bürger, die Petition ins Leben gerufen. Ziel ist es, die Stadtverwaltung dazu zu bewegen, den Erhalt der Platanen sicherzustellen und gemeinsam mit den Bürgern unter Erhalt der Bäume Lösungen in einer Bürgerversammlung zu erarbeiten.
Hier geht es zur Petition: https://www.openpetition.de/petition/online/erhalt-der-platanen-in-der-graf-adolf-strasse-in-wattenscheid
EINLADUNG zum Mitmachen: Aktionen und Forderungen für die Kommunalwahl 2025
Liebe Initiativen, Gruppen, Organisationen, Alle,
im letzten Jahr hat sich die Strategiewerkstatt „Kaffee auf“ gegründet und als eine Folge ist die Plattform „bo-aktiv“ entstanden.
Wir haben uns in dieser Zeit um eine stärkere Vernetzung der Initiativen-Landschaft bemüht und an dem - bei der Strategiewerkstatt beschlossenen - Ziel einer gemeinsamen Kampagne in den Kommunalwahlen gearbeitet. Eine Kampagne, in der die Forderungen der Initiativen in Bochum im Kommunalwahlkampf möglichst gut sichtbar und hörbar werden. Das Ergebnis ist nun: Unter dem Motto „Bochum Gemeinsam: aktiv für eine sorgende und demokratische Stadt“ wollen wir eure Ideen und Aktivitäten zusammenfassen und werden auch selber Aktionen wie eine Podiumsdiskussion mit den Parteien organisieren.
Mit der Dacherzählung, einem gemeinsamen Logo und der Losung „Bochum Gemeinsam, aktiv für eine sorgende und demokratische Stadt“ wollen wir unseren Bemühungen in unterschiedlichen Politikfeldern ein gemeinsames Gesicht und eine Stoßrichtung geben.
Darüber hinaus haben Initiativen für ihre Politikbereiche Forderungen und Eckpunkte entwickelt, die Grundlage für das Auftreten in der Kampagne werden sollen. Gern könnt ihr euer Themenfeld aber auch ergänzen. Hier der Link zu den Themenfeldern https://cryptpad.fr/doc/#/2/doc/edit/JEI-oSHSg8EVjsMrjaPtmpPe/
Die Essentials sind zu verstehen als Rahmen, zu dem die jeweiligen, inhaltlich mit dem Thema befassten Initiativen ihre Expertise beisteuern und der die Basis darstellt für die von 'Bochum gemeinsam' für notwendig gehaltene Debatte im Vorfeld der Kommunalwahlen.
Einige Initiativen befinden sich noch in der Abstimmung bzw. werden aufgrund unserer Einladung voraussichtlich noch Aspekte ihrer Arbeitsschwerpunkte ergänzen.
Den aktuellen Stand findet ihr in der Anlage.
BoKlima hat der Strategiewerkstatt konkrete Fragen zu unserem Plan gestellt. Die Antworten auf die Fragen sind sicherlich auch für euch interessant und beschreiben, was wir vorhaben und wie ihr die Kampagne nutzen könnt.
Wir werden alle Informationen auf https://wolke.bochum-consul.de/s/rBj7LfNdHz6BRKa ablegen, so dass ihr jederzeit darauf zurückgreifen könnt. Mitglieder der Strategiewerkstatt kommen aber auch gerne zu euren Mitgliederversammlungen, um die Kampagne zu erklären.
Ziel ist, gemeinsam das nächste halbe Jahr größtmögliche Sicht- und Hörbarkeit für unsere Ideen herzustellen. Wie gut das gelingt, hängt natürlich von allen ab, die sich auf ihre Art beteiligen mögen.
Nur zusammen sind wir stark. Deshalb ist es wichtig, dass möglichst viele Initiativen mitmachen.
Wir wüssten für die Koordination der weiteren Planung gern von euch, ob ihr bei der Kampagne mitmacht, welche Aktivitäten ihr plant, wann sie stattfinden sollen und ggf. mit wem zusammen.
Ein ständig in Ergänzung befindliches Pad bietet einen Überblick über alle Veranstaltungen/Aktivitäten. Darauf könnt ihr bitte auch gern eure Aktionen eintragen: https://pad.riseup.net/p/2025-Offizielle-Eigene-Veranstaltungen-keep
Eure Antwort hätten wir sehr gern bis zum 14.4., damit wir die Zeit bis zu den Kommunalwahlen am 14. 9. optimal nutzen können.
Bochum Gemeinsam trifft sich alle 14 Tage am Montag um 16 Uhr in der Ko-Fabrik. Das nächste Treffen ist am 14. April.
Für die Kommunikation untereinander haben wir einen Emailverteiler eingerichtet. Wir laden euch ein, dass ihr euch hier eintragt. Sendet dafür einfach eine Mail an strategiewerkstatt@bo-aktiv.de .
Wir freuen uns auf eine kraftvolle Kampagne zur Kommunalwahl
Euer Ko-Kreis Bochum Gemeinsam

Foto: Gabi Eder, pixelio.de
Politische Bildung im LutherLAB...
Mit dem neuen Bildungsangebot „Politische Teilhabe für Alle“ informiert der Verein LutherLAB e.V. über die grundsätzlichen Möglichkeiten der gesetzlichen und freiwilligen Bürger:innenbeteiligung im kommunalen politischen Umfeld. In drei Modulen erfahren Sie, wie die Verwaltung und die Kommunalpolitik funktionieren, wie und wo Sie sich informieren können und welche Möglichkeiten der politischen Teilhabe für alle Bürger:innen bestehen. Neben einem Skript erhalten Sie die Möglichkeit, sich über einen Gastzugang im Informationssystem des Rates der Stadt Bochum schlau zu machen.
Termine im Oktober 2024:
Modul 1: Politik und Stadtverwaltung,
04.10.2024, 15.30 - 18.30 Uhr und 05.10.2024, 14.00 -18.00 Uhr;
Anmeldung erwünscht bis zum 29.09.2024.
Modul 2: Der Bochumer Haushalt - eine Übersicht,
11.10.2024, 15.30 - 18.30 Uhr und 12.10.2024, 14.00 -18.00 Uhr;
Anmeldungen erwünscht bis zum 06.10.2024.
Modul 3: Politische Teilhabe - gesetzliche und freiwillige Beteiligungsmöglichkeiten,
18.10.2024, 15.30 -18.30 Uhr und 19.10.2024, 14.00 - 18.00 Uhr;
Anmeldungen erwünscht bis zum 13.10.2024.
Termine im November 2024:
Modul 1: Politik und Stadtverwaltung,
08.11.2024, 15.30 - 18.30 Uhr und 09.11.2024, 14.00 -18.00 Uhr;
Anmeldung erwünscht bis zum 03.11.2024.
Modul 2: Der Bochumer Haushalt - eine Übersicht,
15.11.2024, 15.30 - 18.30 Uhr und 16.11.2024, 14.00 -18.00 Uhr;
Anmeldungen erwünscht bis zum 10.11.2024.
Modul 3: Politische Teilhabe - gesetzliche und freiwillige Beteiligungsmöglichkeiten,
22.11.2024, 15.30 -18.30 Uhr und 23.11.2024, 14.00 - 18.00 Uhr;
Anmeldungen erwünscht bis zum 17.11.2024.
Laptops stehen zur Verfügung. Eigene Laptops können gerne mitgebracht werden.
Anmeldungen und Rückfragen zu den Modulen richten Sie bitte an: n.zein@lutherlab.de
Die Veranstaltungsreihe wird 2025 fortgesetzt und soll bei Interesse durch ein „Demokratie-Café Ost“ ergänzt werden. Im Rahmen dieses „Demokratie-Café Ost“ sollen u.a. Vertreter:innen politischer Parteien , zivilgesellschaftliche Akteure und Institutionen zu verschiedenen Themen eingebunden werden, um sich über lokale Politik und gesellschaftliche Entwicklungen im Dialog auszutauschen.
Weitere Informationen über dieses Bildungsangebot und die Termine für 2025 erfahren Sie unter www.lutherlab.de/project/pobi
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Erwartbare Entscheidung im Rat: Über Bürgerbeteiligung offen diskutieren?
Der Rat der Stadt Bochum hat am 01.02.2024 die Vorlage der Verwaltung zu den „Eckpunkten einer Bürgerbeteiligung“, an deren Entwicklung die Bochumer Bürger*innen nicht beteiligt waren, verabschiedet. Weder der per Brief an die Ratsmitglieder gerichtete Appell von 11 Verbänden und Initiativen noch der Antrag gem. § 24 GO NRW des Netzwerks für bürgernahe Stadtentwicklung konnten den durch die Stimmen der SPD und GRÜNEN gefassten Beschluss verhindern.
Malte Möring erinnerte in seiner Rede (siehe unten, im Rats-TV ab Minute 57 oder als PDF zum download) zum Antrag gem. § 24 GO NRW Politik und Verwaltung an die gegebene Zusicherung, mit der Bürgerschaft gemeinsam einen Bochumer Weg für Beteiligung zu erarbeiten und richtete einen engagierten Appell an die Ratsmitglieder, gerade in Zeiten eines Rechtsrucks durch falsche Beschlüsse keine zusätzliche Politikverdrossenheit zu schüren.
Offenbar wollte die Koalition das Thema abräumen, bevor engagierte Bürger*innen Ideen formulieren, die mehr sind als ‚Gehörtwerden‘, wie Sebastian Pewny Bürgerbeteiligung in der Debatte beschrieb. Doch wir bleiben dran – der Wahlkampf ist eröffnet!

Malte Möring im Rats-TV
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Rede von Malte Möring
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Ratsmitglieder,
liebe Zuschauer*innen hier und an den Endgeräten,
das Deutschlandradio stellt sein Programm jedes Jahr unter ein von den Zuhörer*innen ausgewähltes Motto. Dieses Jahr lautet es: „Es könnte so schön sein, wenn…“.
In Bochum würden wir als engagierte Bürger*innen den Satz heute so ergänzen: „…wenn endlich eine ergebnisoffene und öffentliche Diskussion darüber begonnen würde, wie Bürgerbeteiligung in dieser Stadt aussehen soll.“
Genau das ist uns zugesichert worden, einerseits in dem von der Verwaltung einberufenen Akteursforum und andererseits auf öffentlichen Veranstaltungen von Thorsten Lumma, dem Chef des Referats für Bürgerbeteiligung. Z.B. auf einer Veranstaltung der Freundinnen und Freunde des Hallenfreibads im November 2022 in Höntrop. Dort sagte er: „Wir wollen dann mit der Öffentlichkeit natürlich kommunizieren, wenn wir wissen, wie unsere Haltung ist.“ Er meinte damit die verwaltungsinterne Diskussion über Bürgerbeteiligung, deren Ergebnis heute als ‚Eckpunkte‘ verabschiedet werden soll.
Interessant ist dazu die Reaktion von Toralf Stark, Politikwissenschaftler von der Uni Essen/Duisburg, der zu Bürgerbeteiligung zwischen den Wahlen forscht und mit auf dem Podium saß. Sein Kommentar: ‚Das ist der absolut falsche Weg! Warum machen Sie keinen Bürgerkongress und klären: Welche Beteiligung möchten die Bochumer Bürger? … Dass es in Bochum zu Bürgerbeteiligung bereite Bürger gibt, ist nicht selbstverständlich. Warum nutzen Sie das nicht? Beteiligung hilft gegen Politikverdrossenheit!‘
Im März 2023 haben die Grünen zur Beteiligung der Bochumer*innen in ihrem Fraktionsbeschluss festgeschrieben: „In 2023 wird der Rat einen Beschluss zur Verstetigung der Bürgerbeteiligung durch die Formulierung von Leitlinien treffen. … Selbstverständlich sollen Bürger*innen an der Definition der Leitlinien beteiligt werden.“ Das haben Sie, das hat die Fraktion der Grünen, so festgeschrieben.
Davon ist heute keine Rede mehr!
Mitglieder aus 11 Initiativen in dieser Stadt haben Sie in einem gemeinsamen Brief gefragt: Wie kann es ernsthaft einen Ratsbeschluss über Bürgerbeteiligung geben, ohne dass die Bürgerschaft beteiligt wurde? Welche Akzeptanz sollen die festgeschriebenen ‚Eckpunkte‘ haben, wenn sie uns als Beschluss vorgesetzt werden?
In Hintergrundgesprächen mit den Koalitionsfraktionen wurde immer wieder darauf verwiesen, dass Sie die gewählten Repräsentant*innen sind, dass Sie wissen, was die Bochumer*innen wollen, dass der ‚Rat die Stadtgesellschaft‘ sei. Das ist er nicht! Wir alle zusammen sind die Stadtgesellschaft – die Politik, die Verwaltung UND die 372.000 Bürger*innen!
Sie sagen, Engagement in Parteien sei der Weg mitzureden. Was aber bieten Sie all den Menschen an, die in dieser Stadt aktiv sind, für die Parteien aber keine zeitgemäße Option der politischen Betätigung sind? Ist deren Tun Engagement zweiter Klasse und kann vernachlässigt werden?
Wir fordern Sie also auf, ernsthaft und gemeinsam über einen guten Bochumer Weg in Sachen Bürgerbeteiligung zu sprechen, gemeinsam Vorstellungen zu entwickeln und dann verbindliche Leitlinien im Rat zu verabschieden!
Denn verbindlich sind die vorgelegten Eckpunkte nicht!
Sie wimmeln von ‚soll‘-Formulierungen, verwenden gern das Wörtchen ‚möglichst‘ und genau das kennen wir aus vergangenen Beteiligungsprozessen.
Im Beteiligungsverfahren ‚Wohnen Am Hillerberg‘ hat die Verwaltung die konsensualen Ergebnisse aus dem letzten großen Treffen und den Empfehlungen des Begleitgremiums in einer Dokumentation vorgelegt. Zwei Monate später gab es eine neue Broschüre mit den von der Verwaltung nachträglich vorgenommenen Veränderungen, die Frau Möller als ‚unverhandelbar‘ bezeichnete und die weder für die Beteiligten noch für die Expert*innen akzeptabel sind.
Beim gut verlaufenen Beteiligungsprozess zur Global Nachhaltigen Kommune wurden von der Verwaltung die Arbeitsergebnisse weder den Beteiligten noch den Ratsmitgliedern vorgelegt sondern nur das, was die Verwaltung daraus gemacht hat.
So macht man Beteiligungsprozesse systematisch kaputt, schürt Frust und Politikverdrossenheit.
Klaus Selle, ein Wissenschaftler, der seit Jahrzehnten zu Bürgerbeteiligung forscht, beschreibt die destruktiven Folgen solchen Handelns folgendermaßen: „Die vorher intensiv geführten Dialoge mit der Stadtgesellschaft wurden abrupt beendet. … Das alles ist für die, die sich zuvor engagierten, schwer zu verstehen. … Noch häufiger ist zu beobachten, dass die Ergebnisse der Erörterungen mit der Öffentlichkeit irgendwo „versickern“. Es ist nicht mehr nachzuvollziehen, was mit ihnen geschieht. Das frustriert viele und erzürnt manche. Keinesfalls aber motiviert so etwas dazu, noch einmal an Prozessen ähnlicher Art mitzuwirken. Je mehr auf diese Weise beteiligt wird, umso schlechter steht es um die Chancen einer neuen Beteiligungskultur.“
Können und wollen Sie sich einen solchen Befund wirklich leisten?
Und es geht ja besser: Vor einigen Jahren hat Herr Dr. Bradtke im Stadtgespräch zum Thema Bürgerbeteiligung ins Museum eingeladen. Dort erläuterte u.a. Dirk Lahmann aus Bonn die seit 2014 beschlossenen Leitlinien für Bürgerbeteiligung in seiner Stadt. Darin wird betont: „Der Umgang mit den Ergebnissen der Bürgerbeteiligung ist die Messlatte, wie ernst Bürgerbeteiligung in Bonn genommen wird.“ Hier ist es selbstverständlich, dass die Arbeitsergebnisse den politischen Gremien vorgelegt werden, dass die Gremien begründen, wenn sie zu einer anderen Entscheidung kommen, dass alles öffentlich dokumentiert wird – so geht Transparenz und Verlässlichkeit! So wird Vertrauen geschaffen!
Mit dem heutigen Ratsbeschluss soll das Gegenteil passieren.
Heute sollen Sie ein ‚Eckpunkte‘-Papier der Verwaltung beschließen, in dem allein die Vorstellungen der Verwaltung festgeschrieben sind, angereichert um ‚Signale aus der Politik‘, wie Thorsten Lumma es nannte.
Sie brechen damit nicht nur Ihre Versprechen vor der Kommunalwahl 2020. Sie vertun damit die Chance, den Weg in ein zukunftsfähiges Bochum zu einer gesamtstädtischen Bewegung zu machen.
Politikverdrossenheit ist, da sind wir uns sicher einig, das Letzte, was wir uns gerade leisten können! Die AfD veranstaltet ‚Bürgerdialoge‘ in verschiedenen Ruhrgebietsstädten, zum Beispiel in Witten am 24.1., in Gelsenkirchen am 27.1., und glauben Sie mir eins, die werden auch in Bochum anklopfen. Es ist an Ihnen, den Rechtsruck nicht durch destruktive Beschlüsse noch zu stärken!
Wann gilt die im Dezember in der Nachhaltigkeitsstrategie verabschiedete ‚Förderung der Demokratie‘ wenn nicht jetzt?
Beauftragen Sie die Verwaltung, einen offenen Debattenprozess über Bürgerbeteiligung in Bochum zu starten.
Es könnte so schön sein…
Vielen Dank!